Kraftwerk zur Gewinnung von Fußschweiß als regenerative Energiequelle

Kraftwerk zur Gewinnung von Fußschweiß als regenerative Energiequelle

2022

Stahl und Edelstahl, Holzwerkstoffe, Motoren, PU-Schaum, Bewegungsmelder

350 x 230 x 200 cm

In Zeiten von Klimawandel und Rohstoffmangel sind regenerative Energiequellen wie Wind, Sonne oder Wasser noch immer von besonderer Relevanz.
Dennoch kann kaum die Hälfte des deutschen Energieverbrauchs aus regenerativen Quellen gespeist werden und die Zahl der neu gebauten Kraftwerke geht mehr und mehr zurück.
Dadurch schafft sich eine breite Nische für neue, innovative Verfahren der Stromproduktion. So zwängt sich auch das neueste Werk von Malte Römer in dieses offene Feld als Kraftwerk zur Gewinnung von Fußschweiß als regenerative Energiequelle.
Schon allein ein kurzer Augenblick, in dem man seinen Fuß in den Kollektor der Maschine einführt kann einen mehrminütigen Energiestoß freisetzen. Der dabei gesammelte Fußschweiß wird durch ein hochkomplexes Filtersystem gereinigt und dann portionsweise energetisch verarbeitet.

Als eine der neuesten kinetischen Installationen setzt sich das Kraftwerk zur Gewinnung von Fußschweiß als regenerative Energiequelle mit brandaktuellen, gesellschaftlichen Themen auseinander. Damit gliedert es sich, durchaus passend, in eine Reihe voriger Arbeiten ein, wie die Weltmaschine, Schweinesystem oder die Corona Wars-Reihe. Auffallend dabei ist die ungewohnte Materialität des Werks. Wo bei früheren kinetischen Werken vor allem dunkel geflammter Stahl und ein besonderer Blick auf die mechanischen Komponenten vordergründig auffallen, scheint sich das Kraftwerk schon fast seiner Materialoffenheit zu genieren. Beispielsweise wird der Betrachter über die Funktionsweise und Funktionalität der kinetischen Elemente fast völlig im Dunkeln gelassen und lässt nur an wenigen stellen Einblicke zu. Zudem ist die Verwendung von PU-Schaum als Element zur Kraftübertragung eine besonders leichte und spannende Abwechslung zur sonstigen Schwere des Metalls.

Ausstellungen

Sommerausstellung, staatliche Akademie der bildenden Künste Karlsruhe, 2022